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Maximilian Günther
Deutschlands größte Monoposto-Hoffnung greift in der F2 an
Nico Rosberg, der damals frischgebackene Weltmeister, machte Ende 2016 mit dem Rennsport Schluss und mit dem letzten Rennen der Saison 2017 verlor Pascal Wehrlein sein F1-Cockpit. Deutschland gehen langsam aber sicher die Grand Prix Fahrer aus. Heuer sind es nur noch zwei, wobei nur Sebastian Vettel realistische Aussichten auf Siege vorweisen kann
 © Roman Klemm
  Maximilian Günther im Interview
In Sachen „Nachschub“ sieht es relativ übersichtlich aus. Neben dem „irgendwann F1-gesetzten“ Mick Schumacher (der allerdings seine Qualifikation noch bestätigen muss) tummelt sich im Vorhof der Formel 1 eigentlich nur ein einziger Deutscher, dafür jedoch mit ausgezeichneten Aussichten: Der 20jährige Maximilian Günther aus dem bayerischen Oberstdorf steht vor seiner ersten Formel 2-Saison und gilt daher als Deutschlands größte Nachwuchshoffnung. Roman Klemm sprach mit ihm während der offiziellen Testfahrten in Le Castellet.

RK: Fangen wir doch mit der obligatorischen Frage an: Wie kommt ein Junge aus Oberstdorf im Allgäu zum Rennsport?

MG: Sicher, in unserer Gegend tendiert man eher in Richtung Wintersport… Seit meiner frühen Jugend habe ich aber mit meinem Papa sehr interessiert die Formel-1-Rennen im Fernsehen geschaut und eines Tage probierte ich ein Kart aus. Das war toll und ich blieb 3 Jahre im Kart-Slalom, wo ich auch recht gute Ergebnisse erzielte. Uns war aber klar, dass über diese Klasse kein weg in die Formel 1 führt, also stiegen wir auf Rundstrecken um.

RK: …was ja an sich schon ein in jeder Hinsicht sehr aufwändiger Sport ist.

MG: Ja, besonders deshalb, da wir absolut kein motorsportlichen Hintergrund hatten! Mein Vater ist zwar technisch recht fit, im Renngeschäft musste aber auch er erst alles neu erlernen. Die Familie stellte sich aber voll hinter mich. Neben Erfolgen mussten wir auch einige Rückschläge hinnehmen, die aus der Tatsache resultierten, dass wir über das verwendete Material, die Teams und das Business generell nichts wussten.

RK: Dann folgte via F-BMW und F-ADAC Dein Einstieg in den Automobilrennsport.

MG: Das war nur Dank der Unterstützung vieler kleinerer Sponsoren möglich, sie im Regelfalle Papa auftrieb.

RK: Nach dem Du auch da Talent bestätigt hast, musste die Formel 3 folgen, was finanziell eine noch viel höhere Liga ist.

MG: Ohne die Unterstützung von ADAC und Mercedes wäre es nicht möglich gewesen. Aber es lief auf Anhieb optimal. Der 2. Platz in der EM-Endabrechnung 2016 hinter Lance Stroll war ein sensationelles Ergebnis! Leider konnte ich es letztes Jahr nicht wiederholen oder gar verbessern. Das Kräfteverhältnis in der Formel 3 hat sich da aber etwas zu Premas Ungunsten verschoben. Plötzlich waren zwei andere Teams da, die etwas besser aufgestellt waren. Trotzdem war ich wieder konkurrenzfähig. Habe lange die Tabelle angeführt, gewann das traditionelle Rennen in Pau und wurde Gesamt-Dritter.

RK: Apropos Pau, Du warst ja auch in Macao stark unterwegs – magst Du Stadtkurse?

MG: Ja, würde schon sagen, dass sie mir besonders gut liegen Ich freue mich heuer schon sehr nach Monaco.

RK: Heuer debütierst Du in der Formel 2, Du hast für Mercedes aber auch in der DTM getestet. Wie ernst war dieser Versuch?

MG: In die DTM umzusteigen war absolut eine realistische Option! Dann kam aber die Mercedes-Bekanntgabe über deren Rückzug nach 2018 und nur ein Jahr in dieser Serie ergab für mich keinen Sinn.

RK: Du trägst den Stern immer noch auf Deinen Helm…

MG: Ja, ich bin aber kein Mercedes Junior mehr. Man hat mich aber drei Jahre lang entscheidend unterstützt, wofür ich Mercedes sehr dankbar bin.

RK: Gab diese Geschichte den Ausschlag für die Orientierung Richtung Formel 2?

MG: Nein, die Formel 2 und mittelfristig die Formel 1 waren schon immer mein Hauptziel.

RK: Diesem Ziel bist Du sicher näher gekommen, als Dich Mitte 2017 der Sponsor „BWT“ in sein Programm aufnahm. Wie kam das?

MG: Es bestand einfach ein gegenseitiges Interesse. Ich war erfolgreich unterwegs und damit für „BWT“ als deutscher Fahrer im Focus. Ab Spielberg war dann mein Auto rosa.

RK: Gab es wegen der abweichenden Farbgebung kein Problem mit Prema, die ja als Ferraris Junior-Team in rot antraten?

MG: Nein, überhaupt nicht. Der Sponsor und die Farbgebung standen mir frei.

RK: Du fährst auch heuer im BWT-Rosa. Auch das zweite Arden-Fahrzeug ist aber in deren Farben lackiert.

MG: Ja, das war eine Bestandteil des Deals. „BWT“ wollte beide Autos. Es ist ein sportbegeistertes Unternehmen, das professionell als Team präsentieren möchte.

RK: Sind Dir auch noch einige Deiner kleinerer Sponsoren treu geblieben?

MG: Ja, MS Automotive und einige weitere Partner unterstützen mich seit vielen Jahren.

RK: Du hast sicher mehrere F2-Teams beobachtet, warum hast Du dann bei Arden unterschrieben?

MG: Mir gefiel deren Struktur. Im Bezug auf Arden hatten wir einfach das beste Gefühl bei der Entwicklung eines neuen Autos.

RK: Wie bewertest Du, nach zwei Jahren mit einem italienischen Team, die Zusammenarbeit mit den Engländern?

MG: Bei Prema fühlte ich mich sehr wohl. Es ging sehr familiär zu. Bei Arden ist es nicht anders, ein sehr familiär und professionell geführtes Team.

RK: Wie schwer fiel Dir die Umstellung vom F3-Wagen auf den neuen F2-Dallara?

MG: Es war nicht sehr schwer. OK, man braucht hier ein anderen Fahrstil – besonders wegen der Reifen. Sie machen den Hauptunterschied aus. Und die Bremsen sind sehr beeindruckend. Hier in Le Castellet kann man das Auto richtig fliegen lassen! Wir haben leider nur 2 x 3 Tage zum Testen, was recht knapp ist. Deshalb dürften erfahrene Fahrer in den ersten Rennen einen Vorteil besitzen.

RK: Du bist ein Vollprofi?

MG: Ja. Nach dem ich 2016 mein Abi gemacht habe, konzentriere ich mich voll auf den Rennsport. Mit meinen Verpflichtungen in der Formel 2 und dazu auch in der Formel-E mit Dragon geht es nicht anders. Es bleibt kein Raum für etwas anderes. In der rennfreien Zeit versuche ich mich optimal vorzubereiten. Ich arbeite schon 5 Jahre mit einem Sportwissenschaftler zusammen.

RK: Welche Ziele hast Du Dir für heuer gesteckt?

MG: Habe keine konkreten Ziele. Natürlich will ich siegen und absolut zufrieden wäre ich nur mit dem Gewinn der Meisterschaft. Das ist aber nicht der richtige Ansatz. Ich will einfach das Optimum rausholen – mal sehen, wie das gelingt…
Roman Klemm
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Artikel vom 17.03.2018

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